Wer eine deutlichere Vorstellung haben möchte,
wie Jesus aussah, sei hier zum Abschluss der Evangelien auf jene Darstellung
hingewiesen, die als echteste gelten könnte –obwohl kein allgemein
anerkanntes Bildnis existiert:
Das sog. einzig wirkliche „Bild unseres Heilandes", erhältlich über den
Lorber-Verlag. Der Überlieferung nach wurde es auf Befehl von Kaiser Tiberius
von einem Bildnis auf einem Smaragd aufgenommen und aus der Schatzkammer von
Konstantinopel durch den Sultan der Türken dem Papst Innocenz VIII. übergeben
zum Loskauf seines Bruders. Damit ist eine Beschreibung der Gestalt Jesu durch
Publius Lentulus verbunden, zu jener Zeit Statthalter in Judäa, für den Senat
und das römische Volk :
"Es erschien in diesen Tagen ein sehr tugendhafter Mann namens Jesus
Christus, welcher jetzt noch unter uns lebt und von den Heiden als ein Prophet
der Wahrheit angesehen, von seinen Jüngern aber Sohn Gottes genannt wird. Er
erweckt vom Tode und heilt alle Arten von Krankheiten. Ein mittelgroßer Mann
von stattlicher Figur und sehr ehrwürdigem Aussehen, so dass die, die ihn
sehen, ihn sowohl lieben als auch fürchten müssen. Sein Haar hat die Farbe
einer völlig reifen Haselnuss, bis zu den Ohren beinahe glatt, von da abwärts
etwas gelockt über seine Schultern wallend und von mehr orientalischer Art,
nach Sitte der Nazarener in der Mitte gescheitelt. Seine Stirn ist offen und
glatt, sein Gesicht ohne Flecken und Runzeln, schön, von angenehmem Rot. Nase
und Mund sind so geformt, dass nichts daran zu tadeln ist. Der Bart ist wenig
stark, in der Farbe zu den Haaren passend, von nicht sehr großer Länge. Seine
Augen sind dunkelblau, klar und lebhaft. Sein Körper ist wohlgeformt und
straff, seine Hände und Arme sind proportioniert. Im Tadel ist er furchtbar, im
Ermahnen freundlich und einnehmend, in der Rede gemäßigt, weise und
bescheiden, vermischt mit Würde. Niemand kann sich erinnern, ihn lachen gesehen
zu haben, aber viele sahen ihn weinen. Ein Mann, durch eigentümliche Schönheit
die Menschenkinder übertreffend."
In der alten gedruckten Ausgabe "Christuswege..." ist dieses Bild enthalten - mit Genehmigung des Verlages von 1992.
Zum Abdruck des Leichnams Jesu auf dem Turiner Grabtuch s.a. unser Kapitel "Kreuzigung und Grablegung". Seit 1979 ist außerdem der „Schleier von Manoppello“, durch P. Prof. Dr. Heinrich Pfeiffer und Schwester Blandina Paschalis Schlömer wissenschaftlich untersucht. Im Unterschied zum Turiner Grabtuch findet sich dort nur das Gesicht, allerdings mit geöffneten Augen: http://voltosanto.com . Auch bei diesem Tuch ist die Entstehungsursache wissenschaftlich schwer oder nicht erklärbar: Muschelseide ist z.B. nicht bemalbar. Die Maße des Gesichts sind bei diesen beiden Tüchern deckungsgleich. Vgl. Joh. 20: 5-7. Diese Bilder haben die künstlerischen Darstellungen Jesu von den ersten Jahrhunderten an entscheidend mitgeprägt. Auf dem anscheinend gewickelt gewesenen Schleier sieht das Gesicht von vorne mit den Haaren oval aus; es gibt auch Ähnlichkeiten mit dem weiter oben erwähnten Bild, welches den lebendigen Jesus von der Seite her zeigt.
Gezeichnete Skizze des Lebensweges Jesu
Die feineren Wesensschichten des Menschen