Christuswege

Logo: gezeichnetes christliches Kreuz und Erdsymbol

Haupttext Teil 2, Die Johannesoffenbarung;
Kapitel :

Der „Neue Himmel, die Neue Erde und das "Neue Jerusalem".

Nach dem  „1000-jährigen Reich" kommt das letzte "Weltgericht" auch über die Toten: "Bücher wurden aufgetan" - überirdische Aufzeichnungen über alles, was im Leben geschah, - und "ein anderes Buch ... das Buch des Lebens", das eigentlich Maßgebliche, die Auswertung des Lebens bzw. Entwicklungsstandes sind die Grundlage.
Erst nach dem verzehrenden Feuer auf das erneut verführte Heer, und dem Werfen des „Teufels in den feurigen Pfuhl" - nach Off. 19, 19 - Off. 20, 3 jetzt in Off. 20:11-15 - naht der Neue Himmel und die Neue Erde - Off. 21-22 . Welche Zeiträume hierfür gedacht sind, bleibt offen.

Das Motto Christi ist „Siehe, ich mache alles neu" – ohne Ausnahme - Off. 21, 5 - Auch diese „Neuschöpfung" hat jedoch Ähnlichkeiten mit dem, was vorher bereits in den Einzelnen und im Großen im Sinne unvergänglicher Werte entfaltet wurde. Daher bleibt die heutige Tat auch für diejenigen wichtig, die heute nahe apokalyptische Geschehnisse erwarten.

Im Neuen Himmel – im Text genannt vor der Erde und dem Neuen Jerusalem - ist etwas wie eine kosmische Himmelfahrt angedeutet. (Vgl. die Himmelfahrt der Evangelien, Luk. 24, Mark. 16, und unser Kapitel dazu). Lag bisher der Schwerpunkt der Beschreibung auf der Erde, tritt nun die Bedeutung des Geschehens für den sichtbaren und unsichtbaren „Himmel" in den Vordergrund. Hier ist nicht der ewige Himmel Gottes jenseits von Raum und Zeit gemeint – dieser bleibt unveränderlich – sondern geschaffene Welten. Es könnte sich herausstellen, dass der kleine Planet Erde auch im kosmischen Maßstab nicht nur „Entwicklungsland" ist, sondern in einer Lösung seiner Problematik eine weiterreichende höchst spezifische Aufgabe hätte. Die Problematik aufgrund großer menschlicher Freiheit und großer Verwicklungen im Materiellen wäre im Sinne Lorbers und anderer Aussagen so keineswegs in allen eventuell „bewohnten" Welten zu finden; auch nicht die negativen Kräfte, die nach den Visionen des Johannes „auf die Erde geworfen" waren, und nun in den „feurigen Pfuhl". Ebenso wie Jesus eine Auswirkung auf die Menschheit hatte, ebenso hätte ein entsprechender Durchgang der ganzen Menschheit bzw. Erde mit Christus sicherlich eine erneute, erweiterte Auswirkung.

Die dann erneuerte „Neue Erde" und das damit verbundene Geschehen des Herabkommens des „Neuen Himmlischen Jerusalems" auf diese Erde ist vergleichbar dem Pfingstgeschehnis (Apostelgeschichte), auch dieses hier jedoch im kosmischen Maßstab. Dies ist nicht das geographische Jerusalem. Die Erde steht in einem Austausch mit dem umgebenden Kosmos auf verschiedenen Ebenen.

„Und wird kein Verbanntes mehr sein - andere Übersetzungen: nichts Verfluchtes/ keine Finsternis usw. - , ...und der Stuhl Gottes und des Lammes wird darinnen sein" (J.O. 22:3). In der Konsequenz heißt das, hier sind auch die negativen bzw. todbringenden Kräfte erlöst, die Gespaltenheit der Welt ist aufgehoben. Die Welt erscheint überhaupt erst hier als bewusstes Ganzes, ein in Gottesnähe in Visionen zwar erahnbarer, aber unbeschreiblicher Zustand. Ein schwaches Abbild von diesem Zustand wäre es, wenn von irgendeinem Punkt im Innenleben aus alle anderen Punkte belebt werden könnten, eine Erfahrung, die auf dem Weg auftreten kann; „Alles in Allem". In Gott ist die höhere Einheit von Allem bereits vorhanden.

Das göttliche Muster der Schöpfung – das A – und die neue Schöpfung mit den bewusst wieder mit allem in Gott verbundenen Wesen – das O – werden deckungsgleich, und doch bleiben das A und das O bestehen. Das „Ende" ist also mehr als der Anfang, obwohl der Anfang alles schon enthält. Als eine durch alles durchgehende Tendenz des Deckungsgleichwerdens in kleinen Teilbereichen z.B. des Menschen ist selbst diese Richtung des Geschehens bereits erkennbar. 

(S.a. Tafel: "Urbilder" - von der biblisch beleuchteten Urgeschichte über die Zeit Jesu bis in die Zukunft.)

Es sei hier noch darauf hingewiesen, dass sich z.B. in der Schau R. Steiners das Geschehen der „Neuen Erde" auf eine von drei in riesigen Zeiträumen aufeinander folgende „Erdinkarnationen" bezieht. Ohne hier dazu Stellung nehmen zu wollen, sei jedenfalls zum Charakter der „Neuen Erde" erwähnt, dass dies, wie geschildert, noch aus einem anderen Prozess hervorgeht, als – vergleichsweise – einem Verkörperungsrhythmus, wie er z.B. in der Hindu-Kosmologie auch für Planeten usw. und den ganzen Kosmos berechnet wurde. Wird der in der Bibel angedeutete Charakter der „Neuen Erde" einmal ernst genommen, geht er über bisher bekannte oder vermutete Arten des Werdens und Vergehens hinaus, in immer höhere „Oktaven" bzw. "Spiralen" hinein.

Selbst gegenüber den heute möglichen Erfahrungen verblasst jene Meinung einiger Theologen völlig, die die Apokalypse nur als mahnende Gleichnisse ohne Realitätscharakter nehmen.

Die Gleichnisse Jesu in den Evangelien waren dem Leben der Menschen entnommen, um Gesichtspunkte zu veranschaulichen. Später, noch während seines Erdenlebens betonte Jesus gegenüber den Jüngern, dass er nun nicht mehr in Gleichnissen, sondern offen zu ihnen redet. Die Offenbarung stammt nicht aus dem menschlichen Leben; überall, wo im Text selbst Deutungen gegeben sind, handelt es sich um direkte „Entsprechungen"; d.h. auf der betreffenden Bewusstseinsebene ist das Gesehene etwas dort „real Vorhandenes" wie in heutiger Geistesforschung, z.B. von R. Steiner. Die Apokalypse ermahnt allerdings auch; z.B. dazu, von einer Theo-logie zu einer „Theo-Praxis" überzugehen; zu schauen, was in der Luft liegt, und „Gott in der jeweiligen Gegenwart mit in Erscheinung kommen zu lassen". Gott handelt auch durch Menschen - was aber nichts mit willkürlichen menschlichen Handlungen zu tun hat: der Mensch soll nicht Gott oder Apokalypse spielen. Die menschliche Entwicklung kann immer mehr einher gehen mit Gottes Plan im Großen.

Hilfe: zur Selbstprüfung bei der Arbeit mit diesen Haupttexten

Zum Schlusskapitel beider Teile: Eine christliche Haltung:
In der Welt, aber nicht von der Welt - ein dritter Weg

Zurück zum Verzeichnis dieses Teils (Offenbarung)

Zur Homepage mit weiteren Beiträgen

 

Hinweis auf eine aus der gesamten Website zusammengestellte, herunterladbare Druckversion, und Copyright

E-mail