Christuswege

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Haupttext Teil 1, Die Schritte in den Evangelien;
Kapitel :

Jesus von Nazareth: seine Geburt.

Zeichnung: Maria mit Kind

In der Abfolge in den Evangelien kommen wir nun zu mehr menschlichen Ereignissen. Die Geburt Jesu ist traditionell mit dem Weihnachtsfest verknüpft - auch wenn dies Fest nicht überall noch etwas davon erkennen lässt - Luk. 1, 26ff.; Matth. 1, 18ff. Es ist zu fragen, weshalb angesichts der zentralen Bedeutung der späteren „Drei Lehrjahre" Jesu heute Theologen so viele Anstrengungen darauf verlegen, die jungfräuliche Geburt*) Jesu zu bestreiten. Während der erdflüchtige frühe Gnostizismus meinte, der Vorstellung zu bedürfen, Jesus habe nur einen „Scheinleib" besessen, ist in anderen Strömungen insoweit Einigkeit festzustellen, dass Jesus durch alle Stationen der Lebensform Mensch durchgehen musste, gleichsam modellhaft bestimmte Maßstäbe zum Ausdruck bringend. Es wäre allerdings dieser Diskussion – wenn wirklich Wahrheitssuche das Motiv wäre – mehr Offenheit zu wünschen. In einer Zeit, wo im Zusammenhang mit der Transformation von Sexualitaet und Liebe neue Gesichtspunkte auftauchen, z.T. aus östlichen Praktiken herausgefiltert, und an alte Tempelbräuche erinnernd, sollte es nicht weit hergeholt sein, einen wahren Kern in der Überlieferung anzunehmen. Buddhisten – auch Buddha außergewöhnliche Geburtsumstände zuschreibend – hätten überhaupt keine Schwierigkeiten mit der Annahme einer „Jungfrauengeburt" Jesu, und natürlich auch nicht mit einer Jungfräulichkeit in einem vorwiegend seelischen Sinn, die z.B. Steiner sieht. Der Koran spricht - wie die Bibel von einem Engel spricht, der die jungfräuliche Geburt Jesu ankündigte - von einer Erschaffung Jesu durch Gott in der Jungfrau Maria.

Es könnte sich herausstellen, dass der Wesenszug Jesu, in keines der festgefahrenen Denkschemata hineinzupassen, sich bereits hier andeutet. Spezifische Eigenschaften von Jesus, und wie er Älteres weiter entwickelt, werden wir allerdings im weiteren Verlauf seines Lebens deutlicher erkennen. Der Bedeutung der Möglichkeit, mit Christus während des Lebens „neu geboren"**) zu werden, werden wir dabei auch begegnen.

Von Anfang an spielt sich das Leben und Wirken von Jesus im Zusammenhang mit dem Lauf der Weltgeschichte ab. Das zeigt sich schon bei der vom Kaiser des römischen Weltreiches angeordneten Volkszählung, die die Eltern von Jesus veranlasste, in den prophetisch bedeutsam gewesenen Ort Bethlehem zu reisen, wo Jesus geboren wurde. Das wurde in der theologischen Literatur mit berücksichtigt, wenn es um die Erörterung der weltweiten Bedeutung von Jesus ging. Das wäre kein Gegensatz zu einer mehr praktischen Auswertung für die einzelnen Menschen von heute.

*) In der aramäischen Sprache gab es kein direktes Wort für "Jungfrau". Es hieß "junge Frau". Aber damals waren junge Frauen vor der Heirat in der Regel Jungfrauen. Es gibt unterschiedliche Überlieferungen über Geschwister Jesu. Diese können jünger gewesen sein als Jesus; ein anderer Teil könnte von Josef mitgebracht worden sein.

**) Extrafenster Bibelstelle zu dieser "neuen  Geburt"

Hilfe: zur Selbstprüfung bei der Arbeit mit diesen Haupttexten

Frage:
Kann ich - sofern ich dies noch nicht erfahren habe - eine innere Erneuerung wünschen aus Gott als dem Ursprung von Allem ?

 

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