Einige Zeit vor der Fußwaschung werden die mit Christus Verbundenen als „Schafe" angesprochen - Joh. 10, 11-18, wie auch Christus selbst an anderer Stelle als „Lamm" angesprochen wird. ("Schafe" werden auch "Böcken" gegenübergestellt, z.B. Mt. 25:32-33). Es wird hier die vorhandene bzw. wieder erarbeitete Offenheit der Jünger – speziell für das, was von Christus ausgeht – betont, wie auch die ebensolche Beziehung zwischen Christus und Gott. Obwohl er nun schon sehr gereift sein mag, kann sich der Mensch nun auf einer Ebene erneut als unbeschriebenes Blatt fühlen, wie ein Kind. Wirklicher Fortschritt führt – auch wenn immer wieder Stolz aufgearbeitet werden muss – eher zur Bescheidenheit; die Einsicht, dass alle Menschen eine zwar bedeutende, aber letztlich kleine Rolle gegenüber Gott haben, wächst. Auch von „Demut" kann hier gesprochen werden; aber in einem freien und geistlichen Sinn, und nicht im Sinne übertriebener Selbstabwertung und kriecherischen Verhaltens gegenüber irdischen Autoritäten, welches Missverständnis oft produziert wurde. Nicht zufällig sagt Christus im selben Kapitel „Ich bin die Tür". Wer sein Wesen bzw. sein Herz öffnet für Christus, für den ist auch er offen wie eine Tür, die zu Gott führt, eine Voraussetzung für alles Weitere.
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