mit Auszügen aus dem Haupttext und weiteren Ausführungen.
Zur Berechtigung naturwissenschaftlicher Beiträge.
Dass es Menschen gibt, die auch in Glaubensfragen der Unterstützung durch äußeres Beobachten, Zählen, Messen, Wägen bedürfen, anerkennt Jesus im Fall des Thomas, der als „Naturwissenschaftlertypus" unter den Jüngern betrachtet werden kann, und damit ein Vorbild für sehr Viele gerade in unserer Zeit ist. Als er ausführlich Gelegenheit bekam, äußerlich zu prüfen, ob wirklich Jesus Christus vor ihm stand, sagt Jesus: „sei nicht ungläubig, sondern gläubig". D.h. die nun gemachte neue Erfahrung soll Thomas durch ehrliches und tiefgehendes Nachsinnen so umsetzen, dass die Wurzel seines Zweifels verschwindet, ihm etwas „einleuchtet". Dass Jesus dies hinterher überhaupt noch sagen muss, bedeutet auch, dass Thomas kein Skeptiker war, der nun durch die äußere Realität „erschlagen" und „zum Glauben gezwungen" worden wäre, womöglich aus Furcht vor Strafe; sondern dass Thomas auch danach seine Fähigkeit, von innen heraus zu neuen Überzeugungen zu gelangen oder nicht, behalten hatte. Trotzdem sollte er erahnen, dass es noch andere Möglichkeiten des Sich- Überzeugens gibt, als das äußere Betrachten. Jesus wusste, was Thomas angemessen war. Er wollte niemanden zwingen - was den Charakter eines Gerichts gehabt hätte; und es kann auch keine Absicht gefunden werden, irgend jemanden, der für eine Entscheidung nicht reif war, zu einer Ablehnung zu provozieren.
Eine Wissenschaft, die Empirie = gehäufte Erfahrungen immer dann ausblendete, wenn etwas nicht ins alte Bild passte, ist der Bezeichnung Wissenschaft nicht würdig. Wahre Genies wie Einstein betrieben keine solche Wissensverwaltung, sondern setzten in ihrer Forschung im Gegenteil immer da an, wo es etwas Ungeklärtes gab; sie verglichen dies nicht nur mit bekannten Gesetzmäßigkeiten (Reduktionismus), sondern suchten oft gleichgewichtig nach neuen Erklärungsmöglichkeiten. Auch diese Suche kann einer der vielen Wege zu Gott sein - so lange die Motive ehrlich sind, und die Wissenschaft nicht durch wirtschaftliche oder andere problematische Interessen korrumpiert wird.
Nun reicht das äußerliche
naturwissenschaftliche Arbeiten - mit Beobachten, mit dem Aufstellen von
Hypothesen und schließlich Theorien und deren Verifizierung - in
geisteswissenschaftlichen und Glaubensfragen in den meisten Fällen allein nicht
aus. Nicht immer ist ein Wesen zur Stelle, das eine höhere Wirklichkeit
unbezweifelbar und womöglich reproduzierbar vor uns hinstellt (wie bei den
Jüngern Jesu), oder uns die Wahrnehmung dafür öffnet (wie in Johannes 1, 51
erwähnt). Dennoch gibt es viele Anzeichen dafür, dass es Schichten z.B. im
menschlichen Wesen und darüber hinaus gibt, die nicht dem bekannten physischen
Spektrum von Kräften und Stoffen entstammen, sondern sich dort lediglich in
ihren Auswirkungen zeigen: Lebenskräfte, seelische Regungen, Denken,
Bewusstsein... ( einige Beispiele finden sich an verschiedenen Stellen des
Haupttexts von Christuswege.net). Vielfach entpuppen sich alte
"vorwissenschaftliche" Traditionen der verschiedensten Kulturen
darüber als eine ältere Form von Erfahrung und Wissenschaftlichkeit. Auch
heute ist es möglich, für solche Bereiche speziell angemessene Verfahren der
Wahrnehmung und Auswertung zu entwickeln, wie das Beispiel von Goethe' s
naturwissenschaftlichen Betrachtungen oder den darauf aufbauenden
erkenntnistheoretischen Arbeiten von Rudolf Steiner zeigt. Auch neuere
wissenschaftliche Ansätze von der Quantentheorie bis zu jenen Wissenschaftlern,
die eine neue Biologie, eine neue geo- und Astrophysik usw. und letztlich ein
neues wissenschaftliches "Paradigma" bzw. Weltbild erarbeiten, gehen
in diese Richtung; jedoch meist ohne zu den neuen Inhalten auch eine passendere
neue Methodik zu suchen wie Steiner.
So ergibt sich zunächst, dass die bisherigen wissenschaftlichen Kenntnisse a.)
nur einen winzigen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigen;
b.) dass Fundamente der Naturwissenschaft immer relativer werden: Materie zeigt
sich als verdichtete Energie oder gar als verdichteter Geist; Energieformen
wiederum können Geschwindigkeiten oberhalb der Lichtgeschwindigkeit bis
unendlich annehmen (Tachyonen...); sie können dabei "jünger werden",
die Zeit wird noch relativer als schon in der Relativitätstheorie; sie können
so aus unserem Raum verschwinden und aus einer Art Jenseits/ Transzendenz wieder
auftauchen - so dass auch der Raum noch weniger absolut ist, als es schon durch
die sog. "Krümmung" des Raumes schien. Übrig bleibt die nicht
greifbare "Information" der Kybernetik, die materie- und energielos,
und daher mit herkömmlichen Mitteln gar nicht beschreibbar ist. Es könnte hier
von "Bewusstsein" gesprochen werden.
c.) Nun wäre dieser Zusammenbruch des alten Weltbildes insoweit streng genommen
noch kein "Gottesbeweis", sondern allenfalls eine Vorbereitung.
Manchen reicht dies, da sie lediglich durch das veraltete materialistische
Weltbild blockiert waren und nun direktere Schritte auf Gott zugehen können.
Aber, sieh da, es geht noch weiter: was ist nun diese "Information"
oder auch schon die anderen genannten ungreifbaren Abläufe im Universum? Welche
Ursache / wer erschafft ständig neue Materie und Energie und löst sie wieder
auf? Was/wer ist es, der hier wie auch im Leben die Grenzen von Leben und Tod
regelt und zu überschreiten gestattet, ebenso von Wachzustand und Schlaf? Was/
wer ist es, der hier ständig zeit- und raum- übergreifend im Universum wirkend
zum Ausdruck kommt? Ist der Mensch, der in seinem Bewusstsein Energie, Zeit und
Raum wie von "außen" erleben kann, tatsächlich ein keimhaftes
"Abbild" von Einem, der das im Großen kann (vgl. Genesis 1,26)
?
d.) Obendrein kommt hinzu, dass hier als Antworten das Chaos und der Zufall mehr
oder weniger ausscheiden. Denn diese Welt, und diese Lebewesen, und diese Welt
der Teilchen, und auch die Abläufe im Leben zeigen einen solchen überzufällig
hohen Grad an Ordnung im Chaos, an Zielstrebigkeit und Sinn innerhalb des Ganzen
wie in einem Gesamtkunstwerk; an mangelnden Zwischengliedern, wie sie für eine
zufällige Evolution erforderlich wären, usw.
Schon bei diesem Erkenntnisschritt wird klar, dass es schwerer geworden ist,
nicht zu glauben, als zu glauben - an eine zentrale Urintelligenz, die den
Anfang und das Ziel eines "Schöpfungsprogramms" setzt, und die den
Weg mit sich wandelnden Gesetzmäßigkeiten gestaltet. Es ist so etwas möglich
geworden, was über den Verstand zum selben Ergebnis führen kann, wie einst vor
ca. 800 vor Chr. das mythische Bewusstsein der alten Völker, die hier mit ihrer
"rechten, mythischen Hirnhälfte" Gott am Werk sahen. (Die
"Götter" anderer Völker waren ursprünglich vielfach
auch nur Bezeichnungen
für bestimmte Eigenschaften des einen Gottes; erst als diese Weisheit
verblasste, wurden sie als eigenständige "Götter" gesehen und
auch mit weitentwickelten menschlichen Wesen verwechselt, die es auch gab.) Auf
ähnlichen Wegen kamen nicht an Gott glaubende Wissenschaftler wie Max
Thürkauf, Georg Todoroff, u.v.a. zum Glauben an Gott.
e.) Glaube im Sinne entstandener tiefer Überzeugung ist mehr als rein
intellektuelles Führ-Wahr-Halten von etwas.
f.) Zudem zählen auch jene Menschen, die als Mystiker usw., aber auch als
normale Gläubige, direktere, verwandelnde Erfahrungen mit Gott und mit Christus
bezeugen; und die durch diesen Kontakt auch höchst reale Erfahrungen mit dem
kreativen göttlichen Geist in ihnen selbst machten. Diese Wege können auch auf
eine völlig eigenständige Art früher oder später zu einer bewussten
Verarbeitung der Erfahrungen und zu Erkenntnissen über die Natur der
Erfahrungen führen. Hier setzt der Haupttext von "Christuswege.net"
an.
(Ein
solcher Erkenntnisstand wurde noch nicht überall da erreicht, wo
Wissenschaftler und Theologen miteinander diskutiert haben. Wer einen Eindruck
vom Stand dieser Diskussionen gewinnen will, kann ein Gespräch zwischen Gerhard
Börner und Hans Küng in der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft"
vom April 2006 nachlesen.
In der katholischen Kirche gibt es die Enzyklika "Fides et Ratio"
(Glaube und Verstand/ Vernunft) von 1998, und Papst Benedikt XVI hat das Thema
in seiner Regensburger Rede 2006 mit aufgegriffen: Glaube ohne Vernunft und
Vernunft ohne Glaube seien jeweils nichts wert, weil sie den Menschen in seiner
Ganzheit verfehlen. Michael Springer argumentiert dem gegenüber in
"Spektrum der Wissenschaft" Januar 2007, nicht jede Wissenslücke
müsse automatisch auf rational nicht Erklärbares bzw. auf Gott verweisen -
worum es übrigens z.B. uns weniger geht, es geht um ganz konkrete
Schlussfolgerungen, s.o. Er gibt aber zu, dass der Glaube, dass die Wissenschaft
eines Tages die großen Lücken erklären könnte, eben auch ein bloßer Glaube
ist. Der Stand ist, dass hier heute schon ziemliche Mühe aufgewandt werden
musste, überhaupt die Möglichkeit für den einzelnen Wissenschaftler
offenzuhalten, noch nicht an Gott glauben zu müssen (was nicht unbedingt
atheistisch sein muss, sondern agnostisch sein kann, d.h. fehlender Glaube ohne
endgültige Festlegung, dass es keinen Gott gibt.) Auch eine neue Auffassung,
die den Gottesglauben nur als eine Leistung zur ethischen Absicherung
materieller Kultur anerkannte, genügt alleine für sich noch nicht den obigen
Gesichtspunkten.
S.a. http://www.vdw-ev.de/manifest Das im Oktober 2005 erschienene "Potsdamer Manifest" hat in der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung sowie dem Netzwerk Zukunft eine Diskussion über einen neuen, "organismischen" Denkansatz in der Wissenschaft und Gesellschaft ausgelöst. Das seit der Aufklärung herrschende materialistische, genauer mechanistische oder lineare Denken reicht nicht mehr aus.
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