Christuswege

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Haupttext Teil 2, Die Johannesoffenbarung;
Kapitel:

Zum Umgang mit Prophezeiungen.

Hier mögen noch einige allgemeine Gedanken zum Umgang mit Prophezeiungen angebracht sein, nicht nur mit der Johannes-Apokalypse, sondern z.B. auch mit anderen, meist kurzen „Apokalypsen" aus der apokryphen Literatur der ersten Jahrhunderte, oder modernen apokalyptischen Visionen moderner Hellseher, die meist „gemischten" Charakter haben; darüber hinaus mit sonstigen, individuellen „Vorhersagen" verschiedener Art. Die urbildhaften Schritte der Johannesoffenbarung als solche dürften ebenso wenig vermeidbar sein wie die verschiedenen Stadien der Entwicklung eines Embryos bzw. eines Lebewesens, oder gewisse Schritte in der Entwicklung eines Mystikers usw. Wie diese Schritte jedoch durchlaufen werden, ob bei kleinsten Anlässen viel gelernt und so manche Härte im Äußeren vermieden wird, oder ob große Katastrophen geschehen müssen, das liegt in der Hand der Menschen. Wer das äußere Geschehen in der Welt untersucht, unabhängig von Propheten, kann dieselbe Gesetzmäßigkeit erkennen, gleich ob das Schicksal des Einzelmenschen oder größerer Zusammenhänge betrachtet werden.

Die nicht urbildhaften und daher weniger grundlegenden Einzelheiten in Zukunftsvisionen sind geistige Programme, die aufgrund des Vorherigen zu einem bestimmten Zeitpunkt so weit gediehen sind, dass aus ihnen in der Zukunft bestimmte Geschehnisse folgen würden, die immer enger eingegrenzt werden nach Art, Raum und Zeit. Ändern sich aber durch menschliche Bemühungen die ursächlichen geistigen Programme im Einzelnen oder in Menschengruppen, dann ändern sich auch die Einzelheiten in der Zukunft, insoweit diese über die Notwendigkeiten der Urbilder hinausgehen. Daher ändern sich Visionen im Laufe der Zeit. Das gilt insbesondere für Visionen von Menschen, die nicht von jener weitreichenden Ebene wie Johannes schauen; ihre Visionen können u.U. innerhalb kürzester Zeit überholt sein. Allerdings ist der Spielraum der Menschheit angesichts menschlicher Trägheit begrenzt. 

Hellseher können entweder vage Impulse wahrnehmen, diese sind dann unter Umständen am korrektesten; oder sie sehen schon deutlichere Möglichkeiten in symbolischer Form, oder auch exakte physische Geschehnisse, deren Einzelheiten jedoch manchmal vom Unterbewusstsein beigesteuert werden - weil sie nur in geringem Grade festliegen; einmal abgesehen von schlichten Projektionen aus Erlebnissen der Vergangenheit auf die Zukunft, oder anderen häufig vorkommenden täuschenden Wahrnehmungen, oder völlig falschen Ausdeutungen .

Andere Widersprüche in solchen "Zukunftswahrnehmungen" spiegeln offenbar festgefügte, einander teils widersprechende Zukunftsszenarien wieder (*s. a. Verweis am Schluss des Kapitels über "die Letzten 7 Plagen"). Diese sind in der psychischen Ebene der Menschheit "reale, noch nicht klar entschiedene Möglichkeiten", zu denen unterschiedliche menschliche Vorstellungen beigetragen haben. Jeder Mensch nimmt an diesem fortschreitenden Entscheidungsprozess über die Zukunft bewusst oder unbewusst teil. 

Einerseits ist die Erde ein bewusster, freier Organismus, und wie Gott diesen Teil seines Wesens bzw. seiner Schöpfung ergreifen soll, das wird ihm niemand sagen. Andererseits ist auch der Mensch für seinen Teil frei, sich für immer bessere Lösungsmuster zu entscheiden, ähnlich wie auch seinen Zellen eine erhebliche Variationsbreite ihres Verhaltens zugesprochen werden könnte; - dies wird nicht zentral vom menschlichen Bewusstsein diktiert, welches die Zellen aber durchaus mit positiven Gedanken usw. ansprechen kann.

Also ist durch wandelnde Gedanken und Gebete, durch Liebe und Gottvertrauen, durch rettende Taten und Gnade sehr viel mehr zu bewirken und bewirkt worden, als es fatalistische Haltungen nahe legen würden.

Auch Zeitangaben von Hellsehern oder inspirierten Schriften sind in Bezug auf die irdische Zeit oft nicht exakt gewesen.

Die Wahrnehmung einiger Mystiker, wonach auf höchsten Ebenen jenseits von Raum und Zeit alles schon vorhanden ist, und die irdische Wahrnehmungsebene des Ringens um richtige Entscheidungen usw. sind beide unabhängig voneinander richtig. Beides philosophisch wertend gegeneinander auszuspielen, entspricht nicht dem völlig unterschiedlichen Charakter dieser Ebenen und macht das Denkergebnis falsch.

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