Christuswege

 

Ergänzung zu Haupttext Teil 1, Die Schritte in den Evangelien

Maria Magdalena.

Während Maria, die Mutter von Jesus als eine geistliche oder seelische Mutter derer angesehen wird, die ihre Führung haben wollen, ist Maria Magdalena für die, die sie verehren, eher mit dem irdischen Leben verbunden.
Maria Magdalena (Maria von Magdala) war eine Frau, die Jesus folgte. Viele denken auf Grund der Tradition, sie war eine Prostituierte, die durch Jesus ihr Leben änderte. Jesus sagte aber: "Sie hat viel geliebt". Dies bedeutet nicht unbedingt eine Menge Sex, sondern - zumindest auch - die Fähigkeit, Menschen (umfassend) zu lieben, mit ihnen mitzufühlen und gut zu ihnen zu sein. Sie liebte Jesus, d.h. sie verehrte ihn als Mann und bewunderte ihn als spirituellen (/geistlichen) Führer. Entsprechend der mystischen Literatur (Jakob Lorber) reinigte sie ihre Empfindungen für Jesus mehr und mehr, in Richtung einer geistigen Liebe. So war Liebe ihr Weg, Jesus und Gott immer mehr zu verstehen. 
(Möglicherweise ähnlich wie Clara, die Frau, die den Mönch Franz of Assisi / St. Franciscus um 1100 liebte - der sie zuerst zurückwies, und der sie später annahm, als ihre Liebe eine rein geistige Liebe geworden war. Es gibt darüber einen interessanten Film in Deutsch und Englisch.)

Es gibt eine spezielle Tradition, die sich auf Maria Magdalena bezieht: Die Legende vom "Heiligen Gral": Josef von Arimathia und Maria Magdalena und einige Andere Anhänger von Jesus trugen den Gral - ursprünglich die Schale, in der Blut von Jesus aufgefangen wurde - nach Südfrankreich oder England. Einige Wunder werden auf diesen Gral bezogen. (Der Gral ist auch ein Symbol der göttlichen Liebe).

Es gibt noch einige neuere Spekulationen über Maria Magdalena. Z.B. die Idee, daß sie ein Kind mit Jesus gehabt habe, das der Ausgangspunkt einer früheren europäischen Königs-Dynastie gewesen sei (der Merowinger). Niemand kann Ihnen solche Spekulationen aus modernen, sensationell aufgemachten Büchern beweisen.

Zu Maria von Bethanien, die manchmal mit Maria Magdalena gleichgesetzt wird (z.B. J. Lorber sieht darin jedoch 2 verschiedene Frauen): siehe unseren Haupttext Teil 1,  Kapitel "Die Fußwaschung und die Salbung durch Maria von Bethanien". Das Landgut von Bethanien wurde von Lazarus und seinen Schwestern Maria (von B.) und Martha betrieben. Es gab eine weitere Frau, die "die Füße Jesu mit ihren Tränen benetzte". Weitere Literatur z.B. Elisabeth Moltmann-Wendel, "Ein eigener Mensch werden - "Frauen um Jesus", Gütersloher Verlagshaus, TB. 

Es ist auch möglich, sich einen Jünger / eine Jüngerin als Beispiel zu nehmen, um von seinen in der Bibel erwähnten Erfahrungen zu lernen.

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